CreaProtect –
Windenergie für Äthiopien

Rüsseinaer Gemeinde aktiv in Äthiopien

Seit 1997 waren Gemeindeglieder aus dem sächsischen Dorf Rüsseina (Nähe Meißen) zusammen mit ihrem Pfarrer Dr. Jochen Hahn damit befasst, eine kleine Windenergieanlage zu testen, die man im Selbstbau herstellen kann. "CreaProtect" - diese Bezeichnung zielt auf das, was das Entwicklungsteam will - im weitesten Sinne des Wortes die Schöpfung schützen. Durch die Ausstellung der Anlage auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin 2003 kam auch ein Kontakt zu dem in Berlin lebenden äthiopischen Ingenieur Wolde Georgis Demissie zustande. Das Entwicklungsteam in Rüsseina besteht ausschließlich aus Privatpersonen und ist grundsätzlich nicht gewinnorientiert ausgerichtet.

Der Verein „Windenergie für Äthiopien e. V.“ in Rüsseina

Während unsere Initiativgruppe von 2005-2012 mit dem Verein „Selbsthilfe Äthiopien e. V.“ (Berlin) zusammengearbeitet hat, haben wir uns 2012 mit der Gründung des Vereines „Windenergie Äthiopien e. V.“ eine eigenständige rechtliche Form gegeben. Nachdem wir seit 2005 im Hochland von Äthiopien im Dorf Debo tätig waren, arbeiten wir seit 2012 eigenständig an der Elektrifizierung des Dorfes Tula im südlichen Äthiopien mittels Wind- und Solarkraft.

Projekt-Ziel

In Zeiten abnehmender Ölreserven und wachsender globaler Umweltprobleme ist es unser Ziel, ein großes äthiopisches Dorf nahezu ausschließlich per Alternativenergie mit Strom zu versorgen. Dies geschieht durch die Nutzung von Wind- und Solarkraft. Dabei sollen innerhalb des Dorfes zwei Modelle als Referenzobjekte realisiert werden: Eine „Große Anlage“ für ca. 200 Wohnhütten (Wind-Solar) und eine kleine solargestützte „Kompaktlösung“ für ca. 70-80 Wohnhütten. Ziel ist es, die gesamten ca. 280 Familien des Dorfes über Freileitungen mit Strom (230 V, 50 Hz) zu versorgen. Seit 2012 sind wir Partner der evangelischen Mekane Yesus Kirche, deren Entwicklungshilfeabteilung einer Weiterverbreitung der Modelle in Äthiopien eine Perspektive geben kann. 2019 waren ca. 140 Wohnhütten an das Dorfinselnetz angeschlossen.

Arbeitsweise in der Projektarbeit

Jährlich, meist im Januar/Februar, fährt eine Arbeitsgruppe (wechselnde Besetzungen, im Urlaub, auf eigene Kosten) nach Tula, um dort Stück für Stück die Elektrifizierung es Dorfes Tula voranzutreiben. Die Materialien werden, wenn möglich, in Äthiopien beschafft (PV-Platten, div. Kabel). Übrige Materialien transportieren wir in den Reisekoffern bzw. im Einzelfall per Schiff (zollfrei über die Mekane Yesus Kirche). Die Kosten werden ausschließlich über Spendenmittel gedeckt. Im Dorf Tula gibt es drei junge Techniker, die nach einer Ausbildung für die Wartung und den Weiterausbau der Anlage tätig sind.

Warum wir tun, was wir tun.

  • Dr. Joachim Hahn

    Was uns innerlich bewegt, ist die Überzeugung, dort, an diesem kleinen Punkt der Erde etwas bewirken zu können. Etwas, das eine spürbare Veränderung bringt. Eine Veränderung, die in die Zukunft ausstrahlt.

  • Uli Kretzschmar

    Das Projekt fasziniert mich. Es weitet meinen eigenen Horizont und hinterlässt gleichzeitig bei uns aber auch bei den Menschen in Thula Spuren, die für beide gut sind. Zwischen Abenteuerlust und dem Bedürfnis, sinnvoll zu helfen schätze ich bei Creaprotect vor allem, dass wir nah dran sind und sehen können, dass die Hilfe ankommt. Wer einmal in die dankbaren Augen der Dorfbewohner geschaut hat, der kann von dem Projekt nicht mehr lassen.

  • Jürgen Mummert

    Es ist ein schönes Abenteuer für uns alle. Da wir über die gesamte Projektzeit zusammen mit den Dorfbewohnern leben, Hütte an Hütte, sind wir für diesen kurzen Moment Teil der Gemeinschaft und keine Touristen. Es ist mir wichtig, hier etwas da zu lassen und den Menschen auf Augenhöhe zu begegnen.

  • Martin Menzel

    Ich war bis jetzt 4x mit dabei und es war immer wieder ein neues Abenteuer mit vielen interessanten Menschen und Erlebnissen. Am Projekt gefällt mir die einfache Struktur und die Idee mit "kleinem" Aufwand den Äthiopischen Dorfbewohnern ein Lächeln ins Gesicht zu bringen.